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Abt Sonam Palsang
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Bericht von Marlene Eltschig (Dharmadakini)

Es ist jetzt etwa 13 Jahre her, dass ich Geshe Sonam Palzang getroffen habe. Aber der Eindruck, den er bei mir hinterlassen hat, ist nicht verblasst. Vielleicht ist es besonders im Rückblick für mich noch erstaunlicher, wieviel er wirklich für die Nonnen bewegt hat. Wenn man 15 Stunden durch die Gebirgswüsten von Ladakh mit dem Bus gefahren ist und dann unvermutet in einem Garten landet, in dem sich eine gepflegte Bibliothek mit philosphischen buddhistischen Büchern befindet, dann mag einem das schon als ein Wunder erscheinen. Aber wenn man dann 13 Jahre verbracht hat und zurückblickt auf das, was man für andere geleistet hat und dann sich vor Augen hält, was Geshe Sonam Palzang in kürzerer Zeit in einem der ärmsten Landstriche der Welt geschaffen hat, dann ist das fast unbegreiflich.

Was ich auch sehr an Geshe La bewundere, sind seine Tatkraft und seine Bescheidenheit. Anstatt sich auf seinem hohen akademischen Grad auszuruhen und in einer bequemen Uni fortgeschrittene Studenten zu unterrichten, hat er die Ärmel hochgekrempelt und auf der Baustelle des Nonnenklosters den Hammer geschwungen. Außerdem hat die Mühe auf sich genommen, mit den weniger angesehenen und ungebildeten Nonnen zu arbeiten, bis dahin, dass die Nonnen weit besser rezitieren konnten als die Mönche aus dem winzigen Nachbargompa. Geshe Sonam Palzang ist bis heute ein großes Vorbild für mich, eine außergewöhnlich altruistische Person und ein unvergesslicher Mensch.

Bericht von Elizabeth Pankhurst (Jayaprabha)

Während meines Besuchs im Jahr 2001 ist mir aufgefallen, wie schön das Kloster war und bemalt mit Blumen, was einem das Gefühl gab, in einer Oase mitten in der staubigen Wüste zu sein, was in Wirklichkeit auch zutrifft.

Ich liebte es, den Nonnen beim Gesang ihrer tibetischen Gebete jeden Tag vor und nach der Schule zuzuhören, auch den jüngeren, die bei Ihrem Gesang und beim Spielen der Instrumente mit großer Begeisterung dabei waren. Sie lernen Disziplin, aber gleichzeitig gibt es eine liebevolle Atmosphäre. Die älteren Nonnen kümmern sich um die jüngeren und ich erhielt das Gefühl einer großen Familie. Die Kinder lieben offensichtlich den Geshe, der immer noch Zeit für das Nonnenkloster hat, weit weg von seiner Position als Abt eines großen Mönchsklosters in Südindien.

Es gibt politische Spannungen in Ladakh und die Situation für die Menschen dort ist nicht ohne Gefahren. Ich bin sehr sehr froh, dass es mir möglich war, Geshe Sonam Palsang und seinem Nonnenkloster zu begegnen, froh, ihn als Rinpoche kennen gelernt zu haben und als denjenigen, der sein Leben diesen armen Menschen und den Nonnen widmet, die uns gemeinsam mit ihm das Gefühl gaben, willkommen zu sein. Beim Gehen hatte ich den Vorsatz, dem Geshe bei seiner Arbeit so, wie ich konnte, zu helfen.

Bericht von Markus Hoffmann

Im Herbst 2001 erzählten Elizabeth Pankhurst und Marlene Eltschig in einem Buddhistischen Zentrum Berlins von ihren Erfahrungen, die sie in dem Nonnenkloster in Ladakh gemacht hatten. Darauf hin wollte ich gerne den Geshe Sonam Palsang während meiner ersten Indien-Reise im Winter treffen. Er hielt sich in der tibetischen Kolonie Mundgod in Südindien auf, wo er regelmäßig Mönche unterrichtete. Dort wurde gerade ein großer neuer Tempel durch den Dalai Lama mit einem 10-tägigen Kurs eingeweiht. Sogleich, als ich dem Geshe begegnet bin, wandelte sich meine ursprüngliche Situation des Rucksacktouristen. Der Geshe persönlich holte mit mir mein Gepäck. Ich bekam ein eigenes Zimmer, wurde bestens bewirtet und der Geshe sorgte dafür, daß ich in dem vollen Tempel einen Platz bekam. Besonders eingeprägt hat sich mir sein Beispiel unmittelbarer, selbstverständlicher Hilfsbereitschaft. Gleichzeitig hatte ich nicht den Eindruck, daß er ein solches Verhalten von seinen Schülern einforderte, er lebte es viel mehr vor. Auch wenn ich noch nicht im Nonnenkloster in Wakha war fühle ich mich mit dem Projekt auch durch Briefe des Geshes verbunden. Für meine nächsten Reiseplanungen nach Asien steht die Einladung in das Nonnenkloster jedenfalls ganz oben auf der Liste.

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